Fast am ende meiner reise, bin ich letzten sonntag im letzten, und zugleich grössten land der erde, in russland eingetroffen!
Zu den pics: 1) mein zug an der russsischen grenze 2) sicht auf den gefrorenen baikalsee. Dort wo das wasser nicht gefroren ist, beginnt der angara fluss, welcher via irkusk ins polarmeer fliesst. Ich bin von links kommend, rüber auf die rechte seite gelaufen (mehr dazu weiter unten) 3) herrliche abendstimmung am baikalsee in sibirien, traumhaft!!!
Die zugsreise von ulan bator nach irkusk ging elend lange! an der grenze der mongolei stand unser wagen von kurz nach fünf in der früh bis 10 uhr, ganz alleine und verlassen auf einem gleis, ohne dass etwas passierte. Somit nutzten wir, onon (aus ulan bator), lesley und paul aus townsville australien, und ich die zeit um uns ein wenig kennen zu lernen. Als endlich die kontrolle anfing, ging die ausreise relativ flott über die bühne. Dann wurde unser wagen nummer 1 zum russischen bahnhof gekarrt. Dort warteten auf dem bahnsteig ein heer grimmig schauender, mit fellmützen und mänteln garnierter soldaten, und beamte mit leder taschen, um den zug zu "stürmen". Jetzt war fertig luschtig, formulare und pass abgeben, warten, abteil verlassen, warten, gepäck zeigen, warten, migrations karte abstempeln, warten, wieder abteil verlassen, warten und immer wieder warten..........
gleichzeitig wurde unser wagen von einem gleis auf das andere geschoben. Ich hatte das gefühl die wissen nicht so recht wohin damit, und was sie mit einem einzigen wagen anfangen sollen. dann endlich, nach sage und schreibe etwas mehr als 10 stunden, ging es am nachmittag weiter. der zug, sie haben doch noch ein paar andere wagen gefunden, schlängelte sich durch die unendlich scheinenden weiten sibiriens richtung baikalsee. Die strecke um den baikalsee, gilt als die schönste, auf der ganzen transsibirischen strecke. Leider befuhren wir diesen abschnitt nachts, und da war nicht allzu viel zu sehen;-( zumal ich in dieser nacht herrlich geschlafen habe;-)
am morgen wurde ich in irkusk bereits von meinem guide sergej erwartet. nach der verabschiedung von meinen "zimmer-genossen" ging es zu meinem homestay. wau, nach 5 tagen wieder mal duschen und rasieren, ich sah mittlerweile aus wie ein räuber, entsprechend gut fühlte ich mich danach;-) am nachmittag hatte ich einen stadtrundgang mit sergej, war eine coole sache. Wir haben mehr oder weniger die ganze altstadt abgelaufen, an allen ecken hatte sergej etwas zu erzählen. da ich noch rubelchen benötigte, war zwischendurch auch noch cheques wechseln (die letzten!!) angesagt. Dazu musste zuerst mal eine bank gefunden werden, welche bereit war, meine cheques zu tauschen. Beim dritten anlauf gabs grünes licht, aber das wechseln dauerte sage und schreibe eine stunde. alleine das herunterladen irgendwelcher daten nahm 20 minuten in anspruch, das war in keinem land auf meiner reise so ineffizient wie hier, aber am schluss hatte ich dann doch noch rubel in der hand.
Am dienstag morgen holte mich sergej ab und es ging nach livinskaya am baikalsee. Unser fahrer hies wohl schumacher, entsprechend fuhren wir durch irkusk, wir hatten innerorts knapp 100 auf dem tacho!! nach ca 1 std rasen und einer kleinen bergtour in einem ski gebiet, trafen wir am nachmittag am baikalsee ein. Traumhaft, der ganze see ist zur zeit noch gefroren und du kannst auf dem see spazieren, das eis ist ca 1,3m dick! Der baikalsee ist nicht nur der älteste süsswassersee der welt, es ist auch der grösste (58 mal so gross wie der bodensee), und der tiefste (1637m). Wenn alle flüsse der welt in den baikalsee fliessen würden, ginge es ein jahr bis dieser voll wäre!!! Baikal stammt aus der sprache der burjaten, die am baikalsee leben, und bedeudet "erhabene schöpfung".
Das hotel war klein, super und komplett aus holz gebaut. Am ersten morgen wurde ich zum frühstück an einen tisch gesetzt wo bereits ein herr am essen war. wir wechselten ein paar sätze, und ich fragte woher er komme: "switzerland", ja da können wir schweitzer deutsch sprechen, sagte ich;-)
felix (aus bern) wollte, wie ich, eine wanderung auf dem gefrorenen see machen, und so vereinbarten wir, zusammen nach port baikal zu laufen. War lustig, aber die oberfläche taute zwischendurch schon gewaltig auf, so dass sich riesige pfützen und pflotsch bildeten. Ich hatte nach 2,5 stunden auf jeden fall nasse füsse. War aber auf jeden fall ein spezielles erlebnis. Ach ja, zurück machten wir autostop, der fahrer war mit sicherheit nie und nimmer nüchtern, chauffierte uns aber sicher über den see zurück.
morgen geht es mit dem zug nr 1 weiter nach novosibirsk. Nach einem kurzen stop, werde ich am mittwoch in meinem zweit letzten eatappenort, in ekaterienburg, eintreffen.
liebe grüsse aus dem wunder schönen und recht warmen sibirien!! Machets guet, markus
