Freitag, 30. September 2022

57. Etappe von Montefiascone nach Viterbo



Ein ausgeruhtes und sattes Hallo an meine Freundinnen und Freunde,

Genau, ein sattes Hallo 😊 Ich habe soeben in der Trattoria L'Archetto wunderbar zu Mittag gegessen. Genau, der Arzt gestern meinte, immer zuerst gut und ausgiebig Essen, erst dann die Medi's nehmen. Ich folge diesen Anweisungen, wie allen, fast immer bedingungslos 😛 Mein Bein ist seit gestern Abend mittlerweile vom Knie bis zum Fuss geschwollen, aber die Spannung und die Hitze haben abgenommen. Bin sehr zufrieden und das laufen geht gegenüber gestern wieder viel besser. Mit Unterstützung des Medi Cocktails geht jetzt Smitty ab wie Nachbars Lumpi 😂 Nur lassen die Etappen zur Zeit gar kein warm laufen zu….Details der heutigen 18km (Bild 1)

Gestern Nachmittag investierte ich ein paar Stunden in die Besichtigung von Montefiascone, schönes Städtchen mit einer grossartigen Sicht auf den Bolsenasee und das Umland (Bild 2 und 3, aufgenommen heute Morgen).
Am Abend gab es im Kloster der Benediktinerinnen ein ausgiebiges Nachtessen. Es war vor allem viel, die Schwester, welche uns servierte machte das mit enorm viel Liebe. Sie sprühte richtig vor Leidenschaft, und immer sagte sie: Pilger sind hungrig und müssen VIEL essen. Was wir dann auch taten, im Unwissen, was die Schwester immer wieder zusätzliches auftischte. Zu Beginn Lasagne, Smitty nahm zweimal, dann Spaghetti. Wir dachten jetzt ist Schluss, denkste. Dann gab es Fleichsbällchen mit Gemüse und dann noch Melonen. Das Essen war ok, nicht berauschend, aber die Schwester war sensationell. Ihre Energie, das Lachen und leuchten in ihren Augen, einfach unvergesslich, und so wurde das Essen zu einem Genuss. Übrigens leben 32! Schwestern im Kloster, und sie versorgen sich zum grössten Teil selber. Auch den Est!! Est!! Est!! welchen es zum Essen gab, keltern sie selber. Vielleicht hatte die Schwester auch deshalb so eine gute Laune 🤣🤣
Da ich übersatt war, gab es vor der Bettruhe einen Verdauungsspziergang, welcher mich durch die nächtlichen Strassen von Montefiascone führte.
Bald war Nachtruhe und ich schlief schnell ein, bis ich mitten in der Nacht von einem hellen Blitz und gleichzeitigem heftigen Donner aus dem Reich der Träume geholt wurde. Läck, das war ein monster Kracher, wie ich ihn noch selten gehört habe. Und dann fing es an zu giessen, mir soll es recht sein, besser jetzt als Morgen. Übrigens sah man heute wieder an den Wegen wie stark es schüttete.

Am Morgen nahm ich im Kloster das Frühstück zu mir, und bald ging es los. Heute hatte ich wieder den historischen Weg der Via Cassia Antica unter meinen Sohlen. Die Steinplatten sind immer noch die Originale welche während der römischen Herrschaft verlegt wurden und somit sehr alt sind (Bild 4) Irgendwie berührt mich das, besonders wenn ich daran denke, wie viele Füsse hier schon darüber gelaufen sind.
In den Wäldern riecht es nach Muskat und Nelken, welche ab und zu von Smitty's Düften und Aromen verfälscht wurden. Das hat man davon, wenn man die Kleider nicht ab und zu mit Seife und Wasser bearbeitet.
Auf dem Weg traf ich wenig später auf Leica aus Holland und Claudia (Bild 5, links Claudia und rechts Leica, den Hern in der Mitte kennen wir, Gerben aus Holland). Claudia habe ich am Morgen im Café in Acquapendente das erste Mal getroffen. Nach kurzem Pilgertratsch geht es weiter und bald darauf werde ich von einer Herde Wullesäu begrüsst, sie spornen mich richtig an, Bääh, Bääh, Bääh - was so viel heisst wie Ultreya, Ultreya 😁 nein ich bin nicht Dr. Doolittle 🤣🤣 (Bild 6).

Bald darauf bin ich bereits in Viterbo und kann meinem Rucksack in meinem Zimmer versorgen. Es ist noch noch geputzt, ist aber egal, Hauptsache ablegen. Übrigens hat mich die nette Dame vom Guest House angefragt ob ich mit ihr und Freunden welche aus Hamburg zu besuch sind, zum Nachtessen mitgehen möchte, weiss noch nicht, mau luege.
Ich mache mich mal auf, die Stadt zu besichtigen. Unter anderem den Palazzo del Priori, die Kathedrale San Lorenzo, Palazzo dei Papi (Bild 7) und das Museum Colle del Duomo. Ihr seht, es gibt einiges neben dem Laufen, für welches Smitty Zeit finden muss. Aber es lohnt sich, sehr spannend und absolut Sehenswert (Bild 8 Piazza del Plebiscito) . Übrigens habe ich für die Eintritte den Senioren Preis bezahlt 🤔 Ich gehe jetzt mal davon aus, dass es nicht dem Aussehen zu tun hat, sondern weil ich nach Pilger-Rabatt fragte, welchen es aber nicht gibt, mmmhh. Zwischendurch habe ich natürlich noch den offiziellen Stempel von Viterbo geholt, und zusätzlich noch den der Kathedrale, welcher besonders schönen ist, und natürlich gut in meine Sammlung passt. Übrigens mein Pass ist fast voll, bis Rom wird es natürlich reichen.

Mittlerweile ist es schon nach 16h und Smitty hat weder geduscht, noch Wäsche gewaschen noch das Check In gemacht. Na ja, es kann auch mal gemütlich angegangen werden, gäll Smitty.

Das hole ich nun alles in Schallgeschwindigkeit nach, so dass ich ready für das anstehende Nachtessen bin, denn es gibt wieder kleine weisse Kügelchen zum einnehmen 😁

In den Sinne, machets guet, einen schönen und vor allem guten Start ins wohlverdiente Wochenend, und geniesst es. Nehmt euch die Zeit für das, was euch am Herzen liegt und wichtig ist!! Es lohnt sich!

Liebe Grüsse euer Pellegrino Smitty aus der Stadt der Päpste

Donnerstag, 29. September 2022

56. Etappe von Bolsena nach Montefiascone

Saletti meine Freunde, ich grüsse euch herzlich aus Montefiascone, was übersetzt Berg der Korbflaschen heisst,

Wie es halt so geht, der verflixte Stich von gestern war giftiger als vermutet, und ich musste heute ins Spital 🤩🤩, da gab es mal eine Spritze in meinen sehr knackigen Hintern 😜 Es geht mit sehr gut, nur das Bein macht im Moment ein bisschen sorgen (Bild 2 🤩🤣). Aber nun mal von vorne.

Die heutige Etappe war Gott sei dank, sehr kurz (Bild 1). Leider hat sich der Wespenstich (ich sage jetzt einfach es ware eine Wespe), nicht zu meinen Gunsten entwickelt. Bis heute morgen was alles ok, aber als ich zu laufen anfing, ist meine Wade und auch der Knöchel sehr stark angeschwollen. Es spannt sehr stark, und schwillt immer mehr an. Ich zeigte schon früher allergische Reaktionen und hatte dazu entsprechende Medis, welche ich natürlich nicht dabei habe. Ich entscheide mich, mal in die Apotheke zu gehen, damit ich eine Salbe oder so erhalte. Da verdrehen sie die Augen, sofort ins Spital, sie dürfen und können nichts geben. Nun gut, das Spital ist gleich neben an. Und hier, ein Pfleger, oder so, meint, dass ich gestern sofort hätte kommen sollen, das sei Lebensgefährlich, zeigte Atembeschwerden an. Nun mal halblang, ich versuchte zu erklären, dass es heute vor allem durch das laufen stark angeschwollen sei.
Nun warte ich vor dem Krankenhaus, und solange ich warte, schreibe ich an meinem Blog, welcher jetzt wie gewohnt die Geschehnisse in chronologischer Reihenfolge aufführt.

Gestern Nachmittag war ich natürlich noch am See, für ein Bad war es aber definitiv zu kalt (Bild 3). Weiter besichtigte ich die Altstatt ausgiebig und war natürlich in der Kirche. Wunder ist keines passiert, aber in den Katakomben war es sehr eindrücklich. Hier hat es einen unterirdischen Friedhof, wo früher die verstorbenen in eine Art Kammern gelegt wurden. Der Friedhof ist riesig, verwinkelt und recht hoch, sehr eindrücklich (Bild 4)

Anschliessend ging ich nochmals hoch zur Burg und natürlich habe ich in einer Weinbar den Est!! Est!! Est!! Wein probiert (Bild 5, Blick beim Wein geniessen auf die Burg). Dieser Wein wird nur hier von den umliegenden Dörfern, wobei Montefisciano das Zentrum ist, angebaut. Genau von 400 Winzern auf 400 Hektaren. Der Name Est!! Est!! Est!! geht auf die auf die Sage von Johannes Fugger zurück. Er war Deutscher und sandte auf dem Weg nach Rom, seine Diener aus um den besten Wein zu finden, und wenn sie einen guten Tropfen gefunden haben, Est!! an die Türe zu schreiben. Der Wein hier Montefiascone war so gut, dass der Diener Est!! Est!! Est!! an die Türe schrieb. Der Wein wird aus den Trauben Trebbiano und Malvasia hergestellt, und er hat sehr gut gemundet. Anschliessend ging Smitty gleich nebenan in ein Restaurant wieder einmal fein dinieren. Zurück im Schlafsaal sind noch ein paar Leute dazu gekommen, bald ist Lichterlöschen und ich viel ins Land der Träume. 
Es war eine unruhige Nacht, warm und hell, eine Strassenlampe zündete Smitty direkt ins Gesicht.

Um sechs war Tagwache, Oliviers Wecker meldete pünktlich die Zeit zum aufstehen.
Ich packte rasch und ging in die Bar neben an. Nach und nach trudelten auch die anderen ein (Bild 6) Letitia hat übrigebs gestern am selben Ort auch eine Wespe in die Wade gestochen.
Für heute Mittag ist Regen angesagt, also beeilen wir uns ein bisschen. Der Weg war sehr abwechslungsreich und lange Zeit im Wald (Bild 7). Wieder hatte es tausende von diesen leicht violetten Blumen, einfach schön so den Weg zu laufen. Nun kommen ab und zu auch neue Wegweiser hinzu (Bild 8), und nun auch noch immer wieder der Hinweis noch 100km bis Rom. Auf dem Weg sehe ich immer wieder auf den Bolsenasee hinunter, und bald kommt auch das heutige Etappenziel ins Blickfeld. Natürlich wie die Kirsche auf der Torte, leicht erhöht aber auch für kurze Arme erreichbar 🤣🤣
Bald war ich da und ich konnte mein Bett bereits beziehen. Nach dem Duschen und Füsse massieren, und heute das erste Mal ohne Wäsche waschen, legte ich mich hin und schaute mein linkes Bein an 🤔🤔 und ja, dann ging's zur Apotheke und eben in's Spital.

Mittlerweile bin ich vom Spital zurück, habe etwas gegessen und meine Medi's genommen. Übrigens habe ich für zwei verschiedenen Medikamente 13€ bezahlt. Die Menge passt fast auf die verordnete Dosis der nächsten Tage. In der Schweiz erhältst du mindestens eine 50er Packung und schmeisst dann mehr als die Hälfte weg.

Morgen sind es 18km zu laufen, das wird sicher gehen. Sollte das Bein dann noch nicht viel besser sein, werde ich einen Ruhetag einlegen. In der Stadt der Päpste würde es mir sicher nicht langweilig werden, hat genug zum besichtigen.

In dem Sinne, morgen dann wieder mehr. Machets guet und bliibet gsund!!

Liebe Grüsse
Smitty

Mittwoch, 28. September 2022

55. Etappe von Acquapendente nach Bolsena

Halli Hallo liebe Freunde zu Hause oder bei der Arbeit,

Die heutige Etappe hatte ich als flach und kurz im Kopf. Sie war nicht ganz so kurz, und flach schon gar nicht. Ja gut, es waren jetzt nicht die Höhenmeter, aber flach ist anders (Bild 1, hier könnt ihr euch selber eine Meinung bilden).

Langsam geht es dem Ende entgegen und ich plane mal meine Rückreise auf Samstag 08. Oktober. Ich gehe davon aus, dass ich nächste Woche Mittwoch in Rom sein werde. Die nächsten Tage folgen kürzere Etappen. Daher dachte ich zuerst, diese zusammen zu legen, lasse es nun aber sein. Ich habe genug Zeit (sonst muss ich auf einmal noch früher zur Arbeit), und wenn es regnen sollte, sind kürzere Etappen besser, dann hat das Zeugs ein bisschen mehr Zeit zum trocknen.

Gestern Abend ging ich in eine Trattoria essen, die vier deutschen Pilger, welche ich Tage vorher überholt habe sassen da, und auch Gerben, ein anderer Pilger und Patrick, welchen ich heute ganz zum Schluss überholt habe. Es war wiederum anstrengend zum mitreden, immer Französisch, ich mag langsam nüme 🫢.
Xavier, so heisst der dritte Pilger am Tisch, und Patrick konnten sich mit 50 Jahren pensionieren lassen. Xavier war im französischen Militär und Patrick weiss ich nicht mehr, oder habe es nicht verstanden, egal. Es gab dann ein paar Diskussionen, wie sich ein Staat diese Renten, und vor allem wie lange noch, leisten kann. Die Meinung der beiden Herren war klar, auf immer und ewig! Der Staat solle halt Schulden machen und da ist ja noch die EU, dann soll Die helfen. Dass die demographische Entwicklung das nicht zulassen wird, und wir eigentlich unseren Kindern neben einer kaputten Erde nicht auch noch Schulden im Übermass hinterlassen sollten, schlugen beide in den Wind. Ich weiss ehrlich nicht, in solchen Momenten zweifle ich wirklich an uns Menschen…..

Ein bisschen nachdenklich ging ich zurück zu „meiner" Osteria und meinem neuen Toilettendeckel. Ich schlief ganz gut, obwohl das Bett recht schmal war, und ein gewohntes Drehen à la Smitty nicht möglich war.
Um 5h kamen wie immer die Männer den Müll einsammeln, oder Strassen reinigen oder sonst was. Auf jeden Fall, Acquapendente erwachte langsam und ich tat es ihr gleich.
Für das Frühstück, welches im Zimmerpreis inbegriffen ist, hatte ich drei Bars zur Auswahl. Die erste war geschlossen, aber die zweite war offen, hopp und rein. Gerben war natürlich auch da, verfolgt er mich vielleicht? 🤔

Nach dem gewohnten und mittlerweile eingespielten Ritual, ging ich los (Bild 2 Wandmalerei in Acquapendente). Der Himmel klarte bald auf, und nachdem ich eine Strasse während ca 2km entlang gelaufen bin, konnte ich auf anderen Wege ausweichen. Diese 2km waren wieder was, ich werde mich nie an die schnell fahrenden Autos gewöhnen.
Wie schon die letzten Tage holte ich bald Letitia und Olivier ein. Letitia war wieder im Feld und ich war nicht sicher, ob ich wie gestern unpassend komme. Nö, heute nicht, sie hat von einer Sonnenblume Kerne für ihren Garten zu Hause mitgenommen.
Ich zog weiter und genoss die schöne Landschaft (Bild 3). Nach San Lorenzo Nuovo, hatte ich einen ersten Blick auf den Bolsenasee. Der grösste Vulkansee Italiens, bis zu 150 tief.
Da traf ich wieder auf Pascal, und auch eine andere Pilgerin, Leica aus Holland, sie schläft übrigens heute im selben Ostello. Leica ist aus Holland und läuft ab Lucca bis nach Rom.
Das Wetter ist ganz ok, mittlerweile bedeckt, und ab und zu leichter Nieselregen.
Auf den letzten Kilometern laufe ich zum Teil auf dem original Weg, wenn man bedenkt wie viele Jahre alt der Weg ist, schon ein spezielles Gefühl. Bald ging es in den Wald und was sehe ich, tausende von kleinen violetten Blümchen (Bild 4, hoffe man sieht es). Wunderschön und schon fast Mystisch, es ist doch Herbst? Als ich aus dem Wald komme, trete ich auf eine Lichtung mit Obstbäumen, und der Boden wurde gehörig von Wildschweinen umgepflügt. Als Smitty ein Foto machen will, tritt er wahrscheinlich auf Wespen oder Bienen. Ou jetzt war der Teufel los, und Zägg, eine hat Smitty oberhalb des linken Knöchels gestochen. Shit, das tuet mega weh, und noch mehr Viecher umzingeln Smitty. Scheisse, wo bin ich da reingeraten?! Ich versuche ohne Hektik weiter zu gehen, und die  schwarz gelben Kunstflieger abzuschütteln. Ou, das schmerzt gewaltig, und wenn man weiss, dass früher Smitty sehr starke allergische Reaktionen zeigte, hoffen wir das Beste und wir alle hoffen,  dass es nicht zu stark anschwillt, gelle Smitty 🤭. Nach kurzer Zeit konnte ich endlich meinen Bite Away hervor holen, und los gehts, los los Smitty, das Gift mit Hitze neutralisieren. Ah der Stachel war auch noch drin, und mittlerweile hat es schon eine richtige Beule. Nach intensiven Minuten gehe ich weiter, wiederhole das Ganze noch einige Male. Ist ziemlich geschwollen und auch heiss, aber nu, ändern können wir es nicht. 

Weiter geht es Smitty, Ultreia! Bald kommt mein Etappenziel Bolsena, wunderschönes Städtchen direkt am See. Eingangs Bolsena kommt natürlich eine Kirche eine kleine Burg und wunderschöne Altstadt (Bild 5). Ich laufe durch das Städtchen, treffe vor meinem Ostello auf Xavier und zwei deutsche Touristen, welche ein paar Fragen zum Pilgern haben, wir geben natürlich gerne Auskunft ☺️
Ich beziehe mein heutiges Schlafgemach, bei den Schwestern „Suore Sacramento“. Wieder einmal ein richtiger Schlafsaal 😁 (Bild 6).
Gleich daneben ist der Ort der Wunder, die Kirche Santa Christina (Bild 7). Hier sollen sich der Legende nach zum einen das Blutwunder und zum anderen das Wunder der heiligen Christina zugetragen haben. Ich werde die Kirche bei meinem Spaziergang sicher noch besichtigen. Ev passiert wieder ein Wunder 🤣🤣
Wenn ja, werdet ihr die ersten sein, welche es dann wie immer auf diesem Kanal erfahren.
Aber zuerst geniesst mal den wohlverdienten Feierabend und schon jetzt ä Guetä!!

Liebe Grüsse euer Smitty live vom Bolsenasee


Dienstag, 27. September 2022

54. Etappe von Radicofani nach Acquapendente

Hallo liebe Freunde in der weiten Welt,

Was rauf geht kommt auch wieder runter, sagte meine Mutter immer. Und das traf auch heute zu. Von etwas über 800 meter über Meer, hatte ich heute einen gemächlichen Abstieg auf guten Wegen und Strassen zu absolvieren. Ganz im Gegenteil zu gestern, (Bild 1 wie schon seit 53 vorherigen Malen, die Tagesdetails).

Gestern Abend regnete es wieder einmal, für eine kurze Zeit auch wieder sehr kräftig. Es fing genau dann an, als Smitty zum Touristoffice unterwegs war, um einen Stempel zu holen. Das Office sollte eigentlich offen haben, aber nein, dem ist nicht so. Mmh, gehe mal in die kleine Bar nebenan bestelle etwas zu trinken und frage wo ich einen Stempel erhalte. Hier, meinte der ältere Herr (viel älter als Smitty). Super, somit habe ich auch diesen Task für heute erledigt. In der Zwischenzeit hörte es auf zu Regnen. Dann noch schnell etwas einkaufen, und durch leichten Nieselregen schlarpte ich mit schweren und steifen Füssen meinem Logis entgegen, (Bild 2 und 3, Aufnahmen von Radicofani).
Abends, ging ich, oder besser gesagt, ich quälte mich in die Osteria gleich neben an zum Nachtessen um etwas Teigwaren zu verköstigen. Pici wie schon fast gewohnt und einen gemischten Salat. War sehr gut, vor allem der Salat war sensationell, frisch und viele Sorten Gemüse, Salat und Tomaten.
Smitty nötigte seine müden Muskeln und steifen Beine ein letztes Mal und bald konnten sich alle zur wohlverdienten Nachtruhe hinlegen. Diese war gar nicht so berauschend, trotz Koma ähnlicher Müdigkeit, ich erwachte sehr oft, und kratze an meinen Mückenstichen. Finger weg Smitty, das wird so nicht besser, weil es logischerweise immer mehr juckte, Bite Away und voilà, die Hitze brennt es weg.

Am morgen war ich recht früh wach, und packte mein Zeugs und ging zur selben Bar wo ich gestern den Stempel erhielt. Draussen sah ich Letitia und Oliver vorbei huschen, die werde ich bald einholen 😊
Etwas später zog ich los, ab in den Nebel (Bild 4, der Turm Rocca di Radicofani mit Regenbogen, Bild 5 und 6, morgen Stimmung beim Abstieg). Ein herrlicher Morgen, ziemlich frisch, aber ich laufe immer noch in kurzen Hosen und kurzarm Hemmli, laufen gibt warm, man muss sich einfach bewegen, nicht schlarpen oder schleichen.
Bald holte ich wie vermutet Letitia und Olivier ein, (Bild 7, beide in Action). Nun Smitty, am Morgen parle français 🤓 Ou, am Morgen, wo noch einige von Smittys Hirnzellen gerade die des Sprachzentrums im Koma liegen, oder ihren Dienst verweigern. Und Letitia spricht viel und gerne, na ja, sind beide sehr nett ich füge mich dem Schicksal.
Sie haben den Weg nach Radicofani einen Tag früher absolviert, und alles war sehr gut passierbar, kleine Bäche zwar, aber es ging. Und an den beiden Stellen wo bei mir der Weg fehlte, war bei ihrer Passage noch vorhanden. Ou, nicht auszudenken, wenn am Abend dort noch Leute unterwegs gewesen wären. 
Wir sprechen weiter über dies und das, bis wir den Abstieg hinter uns haben, dann laufe ich ein bisschen schneller und ziehe los.
Bald kommt ein Platz für Pilgerrast und frischem Wasser. Ich will mein Trinkvorrat mit frischen Wasser füllen, das aus dem Appartement schmeckt fürchterlich. Ah, da steht auch Pascal, er kam gestern kurz nach 17h in Radicofani an, gerade als anfing zu regnen.
Jetzt geht es weiter, und hier hat der Pilger die Wahl von zwei unterschiedlichen Wegen, den original Weg der Strasse entlang, oder einen „ruhigeren“, aber ca 2std länger dauernden Weg. Ich nahm Ersteren, mit ein Grund war, dass der andere Weg auf unbefestigten Wegen ist, un daher sicher sehr nass und glitschig ist. Weiter will ich natürlich den ursprünglichen Via Francigena laufen. Die letzten Kilometer ging ich direkt auf der Strasse. Die meisten Autofahrer fahren angemessen, aber es hat ein paar beschränkte, sorry kann es nicht anders schreiben, welche mehr als schnell sehr nah an dir vorbei rasen. Wenn immer möglich wich ich dann ins Gjät und Müll am Strassenrand aus, sicher ist sicher. 
Augen zu und durch, und bald bin ich in Acquapendente. Und wie immer, der Etappenort ist auf einem Güpfi, wie die Kirsche auf der Torte 😊. Auf dem Weg nach oben überhohle ich noch einen Pilger, ist glaube ist Peter, wenn ich Letitia richtig verstanden habe.
Gleich kommt mein heutiger Schlafplatz, die Osteria 38. Sie hat heute geschlossen, heisst auch Essen in einem anderen Resti zu sich nehmen. Monica die Chefin, chattet mich am Morgen via WhatsAPP an, und so vereinbaren wir mein Eintreffen und das Einchecken. Die heutigen Kommunikationsmittel sind schon super, aber früher ging es ja auch irgendwie. 
Als ich in mein Zimmer gehe, erstmals natürlich in die falsche Richtung, kommt ein Mann mit einem Toilettendeckel aus meinem Zimmer? 😳 Ich gehe rein, schönes grosses Zimmer, aber auf der Toilette kein Deckel. Ich renne raus und frage, wann der neue Deckel kommt? Keine Ahnung meinte der nette Installateur. Hä, ich will einen Deckel auf meiner Toilette und nicht auf die blöden zwei Schrauben sitzen, welche da raus schauen. Er werde mit der Reception schauen. Ja gerne meinte ich. Gleichzeitig chattete ich Monica an, sie schaue meinte sie, Sehr gut, jetzt sind alle am schauen, und ich auf den Thron mit den blöden Schrauben 😂🤣. Und siehe da, ein wenig später glänzt ein neuer Deckel auf meinem temporären Thron, er passt zwar nicht, aber was soll's, die blöden Schrauben sind auf jeden Fall wieder für ihren Zweck eingesetzt.
Nach Duschen, Kleider waschen und Füsse sälbälä und massieren schlafe ich völlig groggy ein. Der Powernap tat gut, und ich bin froh, hat das Restaurant geschlossen. Die Zimmer sind direkt über dem Restaurant, das wäre ein Lärm gewesen.

Ich gehe jetzt mal das Acqapendente erkunden, und hoffe dass das Wetter hält, obwohl es leicht zu regnen anfing.

Ich grüsse euch aus Latium oder besser bekannt Lazio, euer Pellegrino Smitty


Montag, 26. September 2022

53. Etappe von San Quirico d‘Orcio nach Radicofani



Ein erschöpftes aber sehr zufriedenes Hallo an meine treuen Leser, 


Die heutige Etappe hatte es wirklich in sich. Ich wusste dass es Challenging wird, da die Etappe in den Reiseführern als herausfordernd deklariert ist, aber dass es mich dann so fordert, hätte ich nicht gedacht. Mit knapp 36km und 1000 Meter Aufstieg und etwas runter, (Bild 1 die Details), war es eine der längsten Etappen.

Gestern war neben mir noch Gerben im Ostello, ansonsten alles leer, komisch, wo sind den alle hin habe ich mich gefragt.
Ich sass am Nachmittag im Café und schrieb an meinem Blog, da kam Gerben und setzte sich dazu. Da ich am schreiben war, sprachen wir nicht miteinander, ja das geht auch mal 😊
Auf einmal fragte eine Dame mit österreichischen Akzent, ob sie sich uns setzten dürfe, wir seien sicher Pilger, und sie hätte ein paar Fragen. Sie möchte den Weg auch machen, und wollte ein paar Tips welche wir natürlich gaben. Als Dank hat uns die nette Dame eingeladen, sehr generös!
Ich ging anschliessend auf Besichtigungs-Tour, (Bild 2 Ciesa di San Francesco), und schaute gleichzeitig wo das Restaurant ist, welches vom Ostello empfohlen wurde. Ah, Reataurant hat heute geschlossen, dann müssen wir halt eben was suchen. Als ich zurück im Ostello war, fing es an zu Regnen, schon wieder wie aus Kübeln. Natürlich dann auch noch Gewitter, ich dachte noch, naja, der Donner geht jetzt noch, und gleich darauf krachte es gewaltig, potz auch hier kann es mächtig donnern. Wieder gab es einen Sprint zum Restaurant, als Belohnung gab es feine Pici mit Käse und Pfeffer und ein Glas Vino Nobile, wenn wir schon im Montepulciano sind, dann hoch die Tassen oder eben Gläser. Zurück in’s Ostello, bald war Nachtruhe und ich fiel in einen erholsamen Tiefschlaf. 
Am morgen um 06:15 war Tagwacht, um 07:00 öffnet das Café, für Kaffee und etwas festem 😀
Neben einem Schoggi-Gipfel gab es noch die feinen gezuckerten Kugeln 😂 Sie werden nach der Hauptstadt von Deutschland genannt, genau - Berliner, mmmmhhhh war gut 😋

Nach begleichen der Schulden zog ich los ins Abenteuer. Die ersten Kilometer waren sehr schön, wir waren über dem Nebel und die Sonne drückte leicht durch (Bild 3). Von weiten sah man schon das heutige Ziel, Radicofani, mit seinem weit sichtbaren Turm (Bild 4, leicht rechts das Güpfi, das ist das Ziel - zu Fuss!). Ich weiss ja nicht, ob es für Slitty's Kopf gut ist, wenn das Ziel schon am Morgen sichtbar ist 🤣🤣
Bald überholte ich Gerben und zwei andere Pilger, Smitty hatte den Turbo drin heute, oder die Berliner Kugel gab extra Power.
Als die Ortschaft Bagno Vignoni kommt, biegt Smitty vom Weg ab, denn Besichtigung der Terme ist angesagt (Bild 5). Schon die Etrusker haben das warme Thermalwasser genutzt, bevor die Römer den Ort ausbauten.
Nicht zu stark rumtrödeln Smitty, es sind noch 27km bis Radicofani, aber zuerst mal den Weg suchen. Ausgangs Bagno Vignoni, kommt eine Fussgängerbrücke, über den Fluss Orcia, aber was ist das, gesperrt??!! Mh, die Brücke ist hoch und lang, zu riskant Smitty. Also zurück, über die Brücke für die Autofahrer, dann wieder runter auf den Weg. Und nun dämmert es mir, der Weg ist übel zum laufen. Alles vom Regen übel zugerichtet, und es laufen immer noch Bäche von Wasser den Weg hinunter. Allmählich wird der Weg mal wieder breiter und befestigter, um dann bald wieder in einen glitschigen Moorweg zu wechseln. Das geht so die nächsten Kilometer, meine Schuhe lassen Feuchtigkeit durch, und sind voller Schlamm, und der klebt an den Sohlen, uih uih ist das Geil 🤣🤣 Schlammcatchen 😂
Dann in der Nähe von Galina kommt es richtig Dicke, der Weg ist absolut versumpft und überschwemmt (Bild 6), kaum ein durchkommen. Weiter vorne ist der Weg von einem Bach versperrt, ich glaube dieser Bach ist sonst nie da! 🤔🤔
Was jetzt Smitty? Zurück durch den Morast, dann einen anderen Weg suchen? Nein, ich laufe rüber 😝 Schuhe und Socken ausziehen, und mal mit die Schuhen rüber ans trockene bringen, ou das Wasser ist schön frisch, hihihi. ging gut, nun zurück Rucksack holen, und wieder rüber (Bild 7, Rucksack fehlt noch). Füsse trocknen, nehme meinen Huddi, keine Lust das Trocknungstuch zu suchen, und dann Schuhe anziehen und weiter. Und bald kommt der zweite Bach, nei it's ächt!?! Hier schaffe ich es über Steine ans andere Ufer, und ja klar, vorne kommt noch einer. Wieder Schuhe ausziehen? Ich suche mal eine schmale Stelle und versuche mit Steinen einen Steg zu bauen. Steine sind bald alle und noch kein Steg 😂 also weiter hoch laufen, sieht nicht so breit aus, und eventuell kann ich rüber Jumpen. Yeahhh, geht auf, Schwein gehabt, jetzt geht es wieder mal an der Sonne und auf Asphalt hoch. Die Schuhe können wieder mal ein bisschen trocknen.
Dann geht es einem Bach entlang und was jetzt?!? Der Weg fehlt 😱 weggespült vom Bach (Bild 8). Also andern Weg suchen und weiter. Bald überhole ich eine Gruppe Italiener und schon bald fehlt wieder wein Stück Weg. Ou mann, aber gaaanz langsam reicht es denn jetzt. Ausweichroute und weiter, wieder durch Sumpf und Schlamm und Wasser und Bäche, heute haben wir das volle Programm.
Oben im Radicofani ist immer noch Nebel, und manchmal tröpfelt es auch mal wieder, ich ziehe meinem Schneckenhaus noch das grüne Regenmänteli über.
So, bald ist es geschafft, oben angekommen, schmuckes kleines Dörfchen, und alles geschlossen. Auch das noch, suche mal mein Logis, ah gefunden, Schlüssel liegt da, und Smitty stürmt die Bude. Nur, Smitty hat die falsche Bude gestürmt 🙄 Ja ja, kommt Leute, kann passieren. Der Host, welcher nicht da ist, weil sie Probleme mit dem Wasser in einem anderen Haus haben, schrieb mir wie und was, aber Smitty machte es anders. Jetzt ist eine heiden Aufregung in Radicofani, und das weil Slitty das falsche Appartement genommen hat (ach sind Dormitory's einfach, gelle Smitty). Ich spreche mit den anderen Gästen, welche natürlich nur italienisch sprechen, und versuche das zu regeln. Viel sprechen mit den Händen, auf der Gasse vor der Türe und, ich glaube es kommt dann schon noch gut. Das nette Paar nimmt mein gebuchtes Zimmer und ich kann dieses behalten, muss sicher noch etwas dazu bezahlen. Ja nu, ou mann das ist was, wenn Smitty reist 🤭🤭 

So jetzt lege ich mich ein bisschen hin und schaue mal die Etappe für morgen an. Morgen verlasse ich nach einer langen Wanderung die Toskana und komme dann nach Latium.

Ich wünsche euch einen schönen Abend, Smitty der Schlamm Catcher und Chaos Verursacher.

Liebe Grüsse euer Smitty


@Elmer, mmh zurück laufen wäre eine Option, würde aber dann viel später zur Arbeit kommen. Ich glaube ich geniesse die paar Tage Ferien nach meiner Rückreise und lasse es mir gut, noch besser, gehen 😊

Sonntag, 25. September 2022

52. Etappe von Ponte d’Arbia nach San Qurico d'Orcia

Hallo meine lieben Freunde vor ihren Glotz-Knochen und Bildschirmen,

Heute war es eine richtige Sonntags Etappe, (Bild 1 die Details, es gab schon wieder mehr nach oben als auch schon). Alles stimmte, fast perfektes Wetter, schöne Wege und die Landschaft einfach wieder einmalig.

Gestern nach dem Bezug meines Nachtlagers, fing es an wie aus Kübeln zu schütten. Auf der einen Seite hatte ich Glück, dass ich trocken ankam, aber ich muss dann noch raus zum etwas essen 😳 Es hat hier 1 Restaurant 500m weg und 2 Bar's, 250m weg. Es hörte einfach nicht auf zu giessen, im Gegenteil es wurde immer stärker. Mmhh, ich packe mal meine Regenjacke aus, und warten bringt nichts, also Smitty nimm die Schnellen in die Hände, und ab. Innert weniger Meter war ich nass bis auf die Unterhosen, was noch krasser ist, ich bin noch keine 150m weit gekommen. Schneller, schneller und ab in die Bar, Pause und ein bisschen trocknen lassen. Ich trinke mal was, es hat drei, vier Einheimische am Tresen, die sind ja schon guet zwäg. Jeder ist ja hier mit dem Auto unterwegs, bin froh kein Camino mehr heute.
Es will einfach nicht aufhören, da kommt ein anderer Pilger, er schaut sich das Pilgermenu an. Ou gute Idee, ich schaue auch, und entschliesse mich hier zu bleiben. Da kommen noch zwei Pilger. So sind wir dann zu viert, (Bild 2, von links: Murielle und Alain aus Belgien, den kennen wir und Pascal aus Frankreich). Alle sind in Besançon gestartet. Zu Beginn des kennenlernens machten mich drei aber leicht sauer. Zum X-ten Mal höre ich, „in der Schweiz ist alles so teuer, ihr Schweizer könnt euch alles leisten, wir schauten dass wir schnell nach Italien kamen und und“.
Klar, in unserem Land ist es nicht gerade günstig, aber irgendwann geht es dir auf den Keks, sorry.
Ich nahm mir dann noch die Mühe und habe ihnen versucht das System inkl. den Löhnen an Beispielen zu erklären, dann war bei mir bald die Luft draussen. Bis Pascal sagte, dass die Schweiz so viel Abstimmt, das gehe soweit dass sie sogar über die Farbe des Mehles an der Urne abstimmen würden. Ou mann, es sind einfach alle neidisch, und dieser Spruch manchen die Franzosen aus dem Jura und nahe zur Grenze, schon lange, sind doch alle neidisch.

Nun gut, war eher ein zäher Abend 😊 aber das Essen war sehr gut. Die Piccini waren sensationell! Handgemacht und mit feiner Fleischsosse, herrlich, das hat den eher zähen französischen Abend aufgehellt.
Bald ging ich zurück, war echt müde und wollte morgen früh raus.

Am morgen war ich schnell reisefertig, bei der anderen Bar machte ich einen Café Stop, auf einmal kamen einige Feuerwehrleute, hä? Heute ist Sonntag, bald war klar wieso, es hatte so stark geregnet, dass die Bäche und Flüsse stark angestiegen sind, (Bild 3).
Nach dem Kaffee starte ich, nach einem ersten Aufstieg kam ich nach Buonconvento, eingangs Dorf hing auf einem Hof ein Huhn ohne Kopf nach unten und das zweite folgte gleich. Ja, die armen Tiere müssen Kopf und Federn lassen. Ich ging zügig weiter und bald war alles wieder vergessen und ich genoss den Sonntag, das Wetter und den Weg (Bild 4 und 5) . Ich bin froh, dass ich für diesen Tag das Sonntags-Tenu abgezogen habe, (Bild 6 der Beweis und Smitty mit Sonnenbrille 🤩🤩).
So wanderte ich immer weiter und die Kilometer purzelten nur so. Und wieder kamen einige Weingüter, bin hier im Gebiet des Montalcino. Da können solche Wegweiser schon mal eine Herausforderung sein 😂 (Bild 7), und ja klar, ich habe den links genommen…..

Gegen Ende der heutigen Etappe überholte ich noch zwei Paare, ich vermute sie kommen aus Deutschland. Gleichzeitig kamen die letzten 10 Kilometer. Wenn Smitty das so weiterzieht, ist er vor 13h in San Qurico d'Orcia und kann noch das Bettlager beziehen. Tatsächlich nach fünf Stunden bin ich da und beziehe das Lager. Hier hat Smitty eine schwere Entscheidung zu treffen, oben oder doch unten schlafen?!? Der Abstand zwischen den beiden Stockbetten ist so eng, ich habe mal ein oberes bezogen. Ehrlich? Natürlich nachdem ich zuerst das untere bezogen und ausprobiert habe 🤣

Nun sitze ich im Café und schreibe meinen Blog, anschliessend geht es auf Stadt oder Städtchen Tour. Ich warte noch ein bisschen, eventuell verflüchtigen sich die Touri-Ströme noch ein wenig…… 


Ich wünsche euch allen einen schönen Sonntagnachmittag und morgen einen guten Start voller Elan und guter Ideen in die neue Woche!

Liebe Grüsse euer Smitty

Samstag, 24. September 2022

51. Etappe von Siena nach Ponte d‘Arbia

Einen schönen Nachmittag an meine treue Leserschaft,


Wie angekündigt hat sich das Wetter geändert, ja blaueren Himmel als die letzten Tage geht nicht. Nun dann hallt in die andere Richtung. Schon am Morgen als ich voll motiviert und voller Adrenalin los zottelte, waren viele Wolken am Himmel. Die heutige Etappe sollte, wenn ich plangemäss ankomme, trocken über die Füsse gehen, (Bild 1 die Etappe von heute)

Gestern Abend fand ich gleich eine Osteria neben meinem B&B, war sehr gut, hatte Platz und wenig Touristen 😁 Bald begab ich mich ins Land der Träume, aber ich hatte ziemlich kalt, nur ein Leintuch sonst keine Decke. Ich behielt meine Jogginghose an, zog die dicken Socken über meine sensiblen Transporthacken und rundete das Ganze mit dem Flies-Jacket ab. Der Flies war das letzte Kleidungsstück was ich mittrage, welches ich bis jetzt noch nie angezogen habe. Somit habe ich super gepackt, alles gebraucht, nichts überflüssiges mitgetragen 💪

Nach einer sehr erholsamen und sehr ruhigen Nacht, bewegte ich meine knackigen Glieder aus den Federn, machte mich und den Rucksack Startklar, und ab geht's wie ein Zäpfli. Aber nur 30 Meter, da war ein Café und das heisst schon mal stopp 😆
So, jetzt ist aber genug getrödelt Smitty, wenn es dann in den Regen geht, fangen wir dann wieder an zu jammern……ja ja Ok. Ich sattelte mein Zeugs und zog los, ich war sehr schnell aus der Stadt, überholte zwei andere Pilger und schaute ab und zu zurück. Krass, auch nach 15km sah man(n) immer noch auf Siena und die imposanten Türme., (Bild 2). Ab und zu drücken die Sonnenstrahlen durch (Bild 3) was sehr schön und vor allem angenehm ist, da es ein bisschen wärmt.

Weiter vorne läuft Gerben, als er mich sieht, wartet er auf mich. Nach kurzer Zeit lege ich einen Gang zu, und zog zügig weiter.
Der heutige Weg war wiederum sehr schön, aber alles sehr trocken und die Landschaft zum Teil leider auch öde, (Bilder 4 bis 7, Eindrücke und Stimmung auf dem Weg nach Ponte d'Arbia). 
Ich glaube hier wird sehr viel Weizen oder anderes Getreide angebaut. Die dies schon lange geerntet ist, die Äcker gepflügt wurden, ist nun alles Knochentrocken und weit und breit nichts andere als diese Erdwüsten.
Die Sonne kämpft immer noch, aber der Himmel ist schon ziemlich dunkel und erste Tropfen fallen auf mein lockeres Haar. Nicht das auf dem Kopf da ist eine Mütze drauf, ich meine Arme und Beine 😂😂

Nach einer ausgiebigen Rast, wo ich einem Grossvater und seinem Enkel beim Holz sägen und scheiten zu sehe, geniesse ich meinen Lunch.
Mein Grossvater hätte eine Krise gekriegt, wenn wir so Holz gespalten hätten, hey hey, das könnte leicht ins Auge, oder eben in die Beine oder Füsse gehen. Einmal war auch noch der Kofferraumdeckel des Autos knapp im Weg……
Lassen wir die beiden das Holz bearbeiten und ich ziehe weiter. Noch knapp 8km, wenig, aber wie immer sind die letzten die knackigsten und die, die nie enden wollen. Aber schlussendlich schaffen wir es doch, wie die letzten 50 mal auch und bin recht früh hier in Ponte d'Arbia. Ein kleines Dorf mit nicht viel drum herum. Eine Apotheke, 2 Cafés und weiter weg eine Pizzeria. Bin gespannt wo ich heute Abend etwas essen werde 🤔🤔

Der Wind bläst schon sehr stark und ich glaube, bald wird es regnen. Morgen habe ich 27km und am Montag 33km auf der To Do Liste. Ich glaube das könnte etwas werden.

Jetzt beziehe ich erstmal mal mein Zimmer, mache meine After-Pilger-Routine und dann schauen wir dann. Etwas geht schon, Brot habe ich auf jeden Fall für morgen schon gekauft. Ich glaube nicht, dass hier morgen früh etwas offen ist.


Geniesst den schönen Samstag, auch wenn das Wetter sich nicht von der schönsten Seite zeigt! Wir können uns auch mal die Zeit nehmen und nur für uns da sein.

In dem Sinne, geniesst die „Einsamkeit" mit euch alleine, und dann einen schönen Sonntag!


Euer Smitty


@Elmer: da bin ich absolut relaxed. Erstens geht es noch ca 10 Tage bis Rom, dann brauche ich da etwas Zeit, und wenn ich dann mal zu Hause bin, geniesse ich die restlichen Tage, mit Nichts machen 😁 da wird mir nicht langweilig……