Dienstag, 18. Juni 2024

20. Tag Lübeck - Bad Oldesloe







Ein sonnenverwöhntes Hallo zusammen aus Bad Oldesloe, 

Zuerst mal gleich zu den Bildern:
1) die heutige Etappe
2) Lübecker Rathaus
3) Blick zurück auf Lübeck und die 7 Türme
4) netter Balkon 😀
5) hier war für Smitty Schluss, mehr am Ende des heutigen Blogbeitrages

Heute Morgen zu früher Stunde küsste mich die Lübecker Sonne. Ich hatte eine unruhige Nacht, keine Ahnung was los war, musste auch zweimal aufstehen, muss glaub wieder anfangen mit Beckenbodenübungen 😱🤩. Nervöse Beine, komische Gedanken wegen Daten, falschen Daten und anderes wirres Zeugs. Seit 5:00 Uhr bin ich wach drehe mich, näschtä, drehe mich, näschtä🤨. Das macht keinen Sinn kurz nach sechs steh ich auf, nehme meine Medis, welche ich übrigens noch nie vergessen, oder falsche Dosis genommen habe 💪💪, und mach mal meine Morgentoilette. Bett machen, aufräumen alles packen, kurz vor sieben geht’s los. Da kommen noch Susan und Klaus, sie sind auch schon wach, „gehst du schon“, fragt Klaus. „Yep“, wie immer Smitty isch sehr gsprächig. Wir wünschen uns gegenseitig Buon Camino und alles Gute auf dem weiteren Weg. Ich werfe am vereinbarten Ort meine Schlüssel ein und laufe ein letztes Mal durch die Altstadt. Beim ersten Supermarkt hole ich Verpflegung, vis-a-vis in einem Café, mit chinesischer Bedienung einen Cappuccino. Ausser teuer war diese Bohnenschüüh nicht für viel. War eh eine komische Bäckerei☺️.
Nun stimmt ws wieder, ich kann wieder loslaufen!!! So muss sich ein Guschti fühlen, wenn es im Frühling zum ersten Mal auf die saftige grüne Wiese kann 🐄🐮
Ich laufe der Trave entlang, ein Kilometerlanger sehr schöner Weg. Wolkenloser,  stahlblauer Himmel, ein herrlicher Tag. Ich blicke zurück auf Lübeck, sehe die sieben Türme, der Slogan von Lübeck, mache natürlich ein Bildli zwöi. Kurz vor der ersten Ortschaft hat es auf einmal überall sehr viele gelbe Pfeile, Kleber des Via Baltica, hier war jemand hyperaktiv. Ich interpretiere die Flut von Pfeilen und Bildchen und laufe weiter. Auf einmal steht auf einem Bildchen Via Scandinavia, ich denke, ou Wau, und laufe weiter. Nach ein paar Schritten stoppe ich, überlege und studiere, ich hole mal meine App, und die sagt mir, nein Smitty, da bist du falsch. Dann darf ich halt zurück, an der Flut von Zeichen und Bilder vorbei, bis ich wieder auf dem richtigen Weg bin. 
Nach circa 12 km biege ich ab in das erste Waldstück. Auch hier geben die gefiederten Freunde, ein herrliches Konzert. Die haben einiges zu erzählen die Kollegen, so wie das tönt. Nid ablänkä lah Smitty, äs wird glitschig u rutschig. Die Trave fliesst nebenan und es wird immer ein bisschen morastig und sumpgig, zum Teil aber so stark, dass ich Umwege suchen musste. Äs isch grad ä chli äs gniet 😤. Meistens kann ich nur ganz am Rand des Weges laufen, hier ist es aber so, dass du immer abrutscht. Was mir dann auch passiert, ich rutsche aus, verliere das Gleichgewicht und stütze mich auf meine Gehhilfen ab. Eine Gehhilfe gibt nach, sie ist nicht gewohnt Smittys Gewicht zu tragen, hani ächt zuegnoh?!? Auf jeden Fall, schafft es Smitty, auch ohne Sessellift, Stöcke zu biegen😩😩 Hei nei, ächt it‘s?!? Ich schaue kurz, ob noch alles dran ist, was der Fall war. Stock richten mache ich später, erst mal raus aus dem mühsamen gesafte. 
Ich komme in ein kleines Dorf, mit einen schönen Platz und einer 200-jährigen Stieleiche 😮. Wau, die sehen super aus die zwei Eichen die nebeneinander stehen 🤩🤩😆😆
Ich lehre meine Schuhe, ziehe die Socken gerade, und richte natürlich meinen lädierten Stock. Im Gegensatz zu meinen Skistöcken, kann ich hier einiges bewirken 😁.
Weiter geht’s über sehr schöne Wege, immer wieder Teiche, kleine Seen oder auch nur Tümpel, aber unglaublich beruhigend. Bald komme ich nach Reinfeld. Es hat einen sehr schönen Park, inklusive Wasserspiel. Ich entscheide mich, hier Mittag zu essen und eine Pause einzulegen. 
Nach einem ausgiebigen Mittagessen und Rast, mache ich mich nach knapp 45 Minuten, wieder auf Wanderschaft. Barbara, welche wir heute Abend ein Logie zur Verfügung stellt, hat mir eine Weg Anleitung inklusive Abkürzung zu ihrer Wohnung geschickt. Barbara ist ebenfalls Pilgerin, und sie ist auch in der Jacobi Kirche in Hamburg ehrenamtlich tätig. Ich müsse vor der Bahnunterführung rechts über die Treve, dann durch Schrebergärten, und dann sei ich schon fast bei ihr. So laufe ich bei ersten Unterführung durch, nirgends eine Möglichkeit rechts zu gehen. So laufe ich weiter, da kommt eine Brücke aber nach links. Es steht drauf überqueren auf eigene Gefahr🤨, so laufe ich weiter geradeaus. Auf einmal ein und Verbotsschild für Radfahrer und Fussgänger und der Weg ist gesperrt😳😳 Und it‘s?? Ich überlegte, zurücklaufen mochte ich nicht, also umkurvte ich elegant das Hindernis. Auf einmal rief jemand „Stop!“, da geht’s nicht weiter. „ kann ich nicht durch, bitte“ fragte ein sehr freundlicher Smitty. Die Bauarbeiter schüttelten den Kopf, und meinten es sei so gefährlich. Ich sagte Ihnen noch, dass es besser wäre bei den letzt möglichen Abzweigung das Verbotsschild aufzustellen, denn jetzt müsse ich alles zurücklaufen, und dazu hatte ich ehrlich gesagt, keine grosse Lust. Aber wählen konnte ich nicht, da gab’s ein paar Extra Meter dazu heute. Kurz nach 15:00 Uhr darf ich bei meiner Host Lady ein. Barbara zeigte mir alles, stempelte meinem Pass, und zeige mir noch die Route für morgen. Ich nehme morgen eine Abkürzung 🤩🤩😁😁, das wird lustig. Ich muss diese kriegen, denn sonst werden es dann viiieele Kilometer. Wie immer, ihr werdet die Ersten sein die es erfahren werden, wie der Tag ausging. 

Jetzt mache ich mal Pause, relaxe und gehe später beim Griechen etwas essen.

Ich wünsche euch einen angenehmen Feierabend, ä Guete und denn schlafet guet!

Euer Pilger Smitty