Sonntag, 21. August 2022

20. Etappe Grand Saint-Bernard nach Echevennoz

Saluto tutti dal paese bella italia!!

Zuerst noch was vorne weg: wenn mich jemand anrufen möchte um meine Stimme zu hören - gerne. Aber, nur Threema oder WhatsApp ( +41 76 209 94 39) Calls bitte!

Nun bin ich also im Land unseres südlichen Nachbarn, im Land von Gianna Nannini, Adriano Celentano, dem Land welches bekannt für seine Kultur und dem gutem Essen ist, angekommen ( JA, das ist im Leben eines Pilgers genau so wichtig wie laufen! ).

Gestern Abend war ich natürlich in der Abendmesse, die Kapelle war voll! Anschliessend gab es Nachtessen. Die Tische waren mit den Gästenamen angeschrieben, ein Zimmer - ein Tisch. An einem Tisch stand Schmied 1, und dort wo die anderen aus meinem Schlag waren stand Imholz 1 🤔🤔
Ich nahm dann mal am Tisch von Schmied Platz, übrigens Imholz blieb leer. Bei der Anmeldung musste ich einen Kontakt angeben, ev entstand so das Puff 😊, und dass sie meine Anmeldung nicht fanden, war auch spannend. Nun gut, es hat Platz, der Magen knurrt und kann gefüllt werden 😁
Am Tisch kam ich relativ schnell mit Daniel und Natascha ins Gespräch. Ok, Natascha sprach Berndeutsch, was für mich eine Wohltat war, wieder mal Schwiizerdütsch 😃
Daniel französisch sprechend, arbeite bis vor ein paar Jahren bei SBB Personenverkehr, unter anderen in der Angebotsplanung und ist jetzt beim BAG bei Herrn Berset - bitte schauen dass dann die Vorlagen unserem Vorstellungen entsprechend kommen. 😛 Natascha arbeitet als Projektleiterin bei der Post, im Wankdorf. Es waren sehr spannende Diskussionen, Danke!! Und ein sehr interessanter Austausch zu den personellen Herausforderungen. Und wer weiss, Bern ist klein, vor allem das Wankdorf.

Die Nacht ist so wie sie eben in einem Massenschlag ist. Wenn du nicht früh einschläfst, hast du verloren. Letzte Nacht war ich einer der Verlierer. Umgehend fing, ich glaube es war Stephane, an zu schnarchen. Dann war es warm, das Fenster ging immer wieder zu. Gegen 23h kamen die Jungen, und dann gab es Gewusel bis ca 0:30. Am Morgen dasselbe, es fing schon früh an zu Wuseln. Na ja, gehört halt dazu - wobei ich schon staune, was die Leute zum Teil alles mitnehmen, krass.

Am Morgen nach dem Frühstück, war noch zahlen angesagt. Da war ja schon eine Kolonne, vorne war Paulo, und gleich Réne und Stephan. Draussen im Gang dann mal Smitty. Aber mir hämd ja Zyt! Da ging eine Person an mir vorbei und drängelte nach vorne, als ich zur Kasse ging, meinte er, er sei dran!? Oha, ich habe erklärt wo die Queue war, und liess ihm dann aber überfreundlich den Vortritt, dass er dann nicht wusste was er bezahlen wollte und und, war ja dann schon noch was, aber so sind hat einzelne unserer Gesellschaft.

Dann ging es aber los, bei strahlend blauem Himmel!! ( Bild 1 die heutige Etappe und das Profile, Bild 2 Sicht vom Hospiz nach Italien). Wau, was für ein Wetter, knackiger Wind, der einige zwang, dicke Jacken anzuziehen. Der Abstieg war schon eine Herausforderung, wenn man weiss, wie Smitty zum Teil Probleme mit der grösse seiner Füsse hat, oder anders gesagt, es gibt fast nichts, wo ich mit meinen Füssen noch nicht rein gelaufen bin. Also das heutige Motto: seehr langsam, seehr guet luege und mit den Stöcken gut abstützen!
So war ich gut, aber auch langsam unterwegs, weiter unten waren Stephane, Réne und Paolo, welchen ich dann einholte als er am Wäsche waschen war. Da er meine Wäsche unter keinen Umständen waschen wollte, ging ich weiter. Bald kam Saint-Rhémy-en-Bosse die erste Ortschaft, und wen sehen wir da? Die vier Italiener, und ou shit, der Kollege welcher schon immer eher schlecht lief, konnte nicht mehr laufen. Ou no, What the f….. fragte ich. Misstritt, komplett übertreten, der rechte Knöchel sah ja übel aus. Ich fragte ob ich helfen könne, Salbe, Tape oder so? Tabletten hätte Paolo, welcher sicher in 15 - 20 min kommen würde. Nein danke meinten sie, sie brauchen Telefonnummern, übrigens der nächste Bus fährt am Abend um 17h 😲
Smitty nahm seinen Reiseführer hervor, und suchte die Nummern hervor, läck so nes büechli derbi ds ha isch scho ä vorteil!! Mein Mobilephone zeigt null bis ganz wenig E an. Ja auch das änder sich, nicht überall 4G oder mehr!

Nachdem ich dem Kollegen gute Besserung und alles Gute gewünscht habe, und klar war, dass sie alles haben, ging ich weiter. Die Ortschaft Saint-Rhémy-en-Bosse, ist sehr malerisch, sehr gepflegt mit vielen kleinen Details, ( Bild 2, Laterne mit Pilgerstatue ). Nach einem Stopp für mein Mittagessen, ( Bild 3, Sicht aus dem Tal hinaus Richtung Aosta), war ich um 14h an meinem Etappenziel in Evechennoz. Super Zimmer, eine Trattoria 🤭 alles was das Herz und die Seele benötigt.
Nach Waschen, ja genau, Smitty und seine Gewänder, wau das Zeugs stinkt ja grässlich, habe diese seit 4 Tagen nicht mehr gewaschen, kamen bald Stephane, Réne und die Italiener. Diese sind nun noch zu dritt, frage dann wie es dem Kollegen geht. So schlafen wir in der selben Unterkunft, mal schauen, könnte ein spannender Abend werden.

Ich sitze jetzt mal auf die Terrasse, trinke etwas erfrischendes und plane meine nächsten Etappen.

Ich schicke euch allen herzlich Grüsse aus dem Aosta Tal! Smitty