Mittwoch, 31. August 2022

30. Etappe von Gropello-Cairoli nach Pavia

Buona giornata a tutti!

Heute habe ich eine kleine Etappe eingelegt, damit ich am Nachmittag genug Zeit für die Besichtigung von Pavia habe. So bin ich bereits kurz vor Mittag im Ostello Santa Maria in Betlem eingetroffen. (Bild 1 die kurze Etappe). Obwohl Check-In bis 12:00 möglich wäre, muss ich mich ein wenig gedulden. Easy, dann schreiben wir mal an unserem Blog 😊


Die Nacht war sehr angenehm und ich habe recht gut geschlafen. Erstaunlich gut habe ich den gestrigen Fasanen -Burger verdaut. Nein, es waren keine Fasane von gestern dabei. Aber aus irgendeiner Jagd wäre schon möglich, hatte keine Kügelchen drin, aber sonst so komische harte Knorpel, mmmh……. Habe nach dem Essen noch eine Zusatzrunde zum Verdauen eingelegt und ging wieder mal in die Kirche.  (Bild 2, der der heilige Rochus, Schutzpatron der Pilger auf dem Via Francigena). Übrigens, war meine Übernachtung im ehemaligen Haus der Familie Cairoli, er war unter anderem ein berühmter Arzt im 16. Jahrhundert, und ist bis heute einw bekannte Familie. Das Haus wurde vor ein paar Jahren verkauft, ist aber komplett erhalten, auch mit vielen original Möbeln. 


Kurz vor sieben erwachte ich und machte mich Reise fertig. Wetter Check, OK, leicht Bewölkt, warm und natürlich feucht.
Nach dem gewohnten Abstecher in die Panetteria ging es mit lauwarmen Schoggigipfel im Mundwinkel los. Es ging wie gewohnt alles flach, weiter an Kanälen entlang vorbei an endlosen Reisfeldern.
Bald sah ich Pino vor mir, auf einmal bog er links auf einen Feldweg ab. Ich blieb stehen und suchte die Zeichen des Via Francigena, Da, auf der anderen Strassenseite hatte es eines, ich glaube Pino lauft in die falsche Richtung. Er liess sich durch eine schief stehende Tafel auf den falschen Weg leiten. Ich lief schnell zurück und rief „Pino, Pino, wrong way!" Glück gah!

Bald kamen wir an den Fluss Ticino (Bild 3), welcher seinen Ursprung beim Nufenenpass hat, und dann über das Bedrettotal, die Leventina und geht dann über den Lago Maggiore Richtung Pavia und fliesst südlich davon in den Po. Hier bei Pavia haben sie dem Fluss entlang einen schönen Naturpark erschaffen, und lassen dem Ticino und der Natur freien lauf.

Bei der alten Ponte Coperto von Pavia (Bild 4) ging ich statt über die Brücke, zum meinem Ostello. Pino läuft noch weiter, ich denke er macht noch ein paar Kilometer.

Nun bin ich seit einem Monat unterwegs und habe ziemlich genau 700km in den Beinen. Seit dem Ruhetag in Amsoldingen, laufe ich ich heute den 23. Tag ohne Unterbruch. Ein erstes kleines Resume der ersten 30 Etappen. Ich bin absolut Happy und zufrieden! Die Füsse und der Körper machen sehr gut mit, keine grossen Beschwerden, ich bin einfach Glücklich wie es läuft. Das Wetter zeigt sich Pilgerfreundlich, klar es ist heiss, aber das gehört dazu 😁 Habe coole Bekanntschaften gemacht und sehr schöme Gespräche und Diskussionen führen können. Die Kultur und die Freundlichkeit in Italien ist einzigartig, da könnte sich Spanien, gerade entlang des Camino St. Jacques eine schöne Portion abschneiden! 
Ich hoffe, dass für die weiteren Etappen alles weiter so gut weitergeht und ich weiterhin gesund und ohne grossen Beschwerden weiter laufen kann, Ultreia!

Liebe Grüsse euer Smitty