Freitag, 26. August 2022

25. Etappe von Ivrea nach Cavaglià

Ein zufriedenes Hallo an meine Freunde/innen

Gestern auf meiner Erkundungstour durch Ivrea, schoss ich das einte oder andere Föteli: Bild 2 das Castello, Bild 3 das Kirchenschiff


Heute hatte ich eine schöne Wanderung ( Bild 1 der Track), mit einigen neuen Bekanntschaften. Es war leicht Bewölkt, ziemlich schwühl und in den Bergen hörte man den Donner grollen.
Ich nahm es ziemlich gemütlich heute, zuerst mal wie immer einen Kaffee und ein Brötchen für den Mittag. Ou, eine Paneteria, zwei kleine Brötchen, und was lacht mich denn da so zuckersüss an!?! 🤗 Riesiges Blätterteig Gebäck, so gross wie Räder eines Fiat Pandas, so schön mit Zuckerkristallen bestreut, wie am Morgen früh, wenn die Felder während der kalten Nacht mit Eiskristallen überzogen wurden. Dazu, gefüllt mit einer Créme, so golden wie die Sonnenstrahlen am Morgen. Mmmh, muess ig ha!! Was jetzt noch fehlt ist ein Kaffee, den hole ich im nächsten Café, auf einmal stand eine Person mit riesen Rucksack neben mir, wir schauten uns an, nickten, das wars. Wir sind eben doch nicht immer die gesprächigsten.

Also los, mit gier biss ich in das frische Wagenrad, ou das ist mega fein, gierig schlinge ich Bissen für Bissen hinunter. Auf einmal, pfui, das stinkt, sicher wieder diese Mülltonnen, ab auf die andere Seite. Es wird nicht besser, mir kehrt es fast den Magen, es stinkt nach verwestem, sauer und süss, widerlich und ich kaue immer noch an meinem Blätterteig. Ah, da vorne, die Müllabfuhr, hey nein, das geht nicht, und die Strasse ist noch lang 😲 Ah sie biegen ab, sofort wird die Luft besser. Weiter mampfen, mhhhh, shit sie kommen wieder, wie halten dies die Leute hinten auf dem Wagen nur aus!?! So, ich biege ab und gehe direkt in den Wald. Auf einmal schiesst ein Reh von rechts auf die andere Seite, ich glaube wir sind beide sehr erschrocken. Bald kam nochmals ein Pilger welcher unmotiviert den Reiseführer studierte. Kurzer Gruss und ich ging weiter. Schon bald kam ich nach Cascinotte, wer sitzt denn da auf einer Bank?!! Matthew, läck, der ist auch schon hier? Gratulation sagte ich, nach einem freundlichen Guete Morge. Ja, er komme ganz gut vorwärts, er hätte aber die letzten beiden Tage zum Teil den Bus genommen, da er sich laufend übergeben musste. Sonne und so, meinte er, ich schlug vor, doch kleinere Etappen zu laufen, mmh meinte er… ich glaube macht er nicht. Übrigens: Matthew ist Prister und arbeite in der Gemeinde Sedrun/Diesentis. Bald gehe er nach Zernez, und übernehme dort die Gemeinde. Da auch er nichts zum Übernachten findet, hat er einen Freund angerufen, welcher nun von Rom aus schaut - nobel, meinte ich, ob er nicht den da oben anrufen wollte, fragte ich, er fand es nur bedingt lustig 🤣🤣

Ich verabschiedete mich und zog weiter. In Piverone setze ich mich in eine Wiese und ass zu Mittag. ( Bild 4 der Torre Campanaria in Piverone ). Hatte nur noch knapp drei Kilometer bis Cabaglià vor mir, so nahm ich mich sehr viel Zeit.
Auf einmal kam Charly, welchen ich heute als Zweiten gesehen haben. Charly kommt aus Amsterdam und ist im Juli dort gestartet. Nach seinem Physik Studium nimmt er sich die Zeit um nach Rom zu laufen. Er meinte, dass er auf dem Weg eventuell an seiner beruflichen Zukunft „arbeiten" kann. Ich sagte ihm, wird schwierig, auf jeden Fall bei mir kamen im 2009 auf dem Camino keine Gedanken, welche mir etwas sagen wollten, oder ich verstand sie nicht 😊. Charly meinte, genau so sei es, alles andere gehe ihm durch den Kopf.

In der Zwischenzeit bin ich am Etappenziel eingetroffen, Charly läuft noch 10km bis in die nächste Ortschaft.
Ich spule mein allabendliches Ritual ab. Da geht auf einmal die Türe des Ostellos der Gemeinde auf. Es kommen nich drei Pilger: Bernhard, Luigi und Pina, alle aus Deutschland. Jetzt haltet euch fest: die sind wie ich am 01. August losgelaufen, aber in Tübingen in der Nähe von Stuttgart. WAS? Dann lauft ihr ja Monster Etappen fragte ich ungläubig. Mmh, so meistens knapp an die 40, in der Schweiz haben sie ein paar über 40 gemacht. Krass, ich dachte ich laufe ja zügig, komme mir aber gerade vor wie eine Schnecke.

Na ja, stimmt eventuell schon, mache morgen einen halben freien Tag, und gehe nur knapp 12km, damit ich mich für die kommenden Etappen ausruhen kann. Es wird knackig durch die Po Ebene, im Gegensatz zu meinen, ist diese Flach wie eine Flunder 🤣🤣 kein Schatten und einfach nur Reisfelder…..Reisfelder… und nochmals Reisfelder. Aber ich habe Zeit, und nehme mir Zeit, und lasse mich nicht verleiten grössere Etappen zu laufen wenn es anders geht, ich glaube meine Füsse und Körper danken es bis jetzt.

Ich wünsche euch einen guten Start in das kommende Wochenende, machtes guet u bliibet suber 😁😁

Smitty