Montag, 22. August 2022

21. Etappe von Echevonnez nach Aosta

Hallo meine treuen Begleiter wo ihr auch seit!

Heute ist einer dieser Tage, wo man sich nicht sicher ist, wie er bis am Abend werden wird. Auf der einen Seite, „trennen" sich heute die Wege von Stephan, Réne und mir, die „Italiener" haben ihre Tour heute abgebrochen ( wir sind zu viert gestartet und beenden es zu viert, meinten sie ). Paolo ist auf und davon, mal schauen ob ich den noch sehe. Wenn du auf dem Weg bist, gehören solche Situationen dazu. Aber heute tue ich mich schon ein bisschen schwer, damit. Vielleicht weil es heute auf diesem Weg das erste Mal ist. 


Gestern Abend hatte ich einen sehr schönen Abend. Damit meine Leserschaft nicht denkt, die Figuren, welche ich die letzten Tage immer wieder erwähnte, existieren nur in Smittys Phantasie, hier sind die Beweise 😊

Bild 2: Abendessen gestern Abend in Echevonnez, von links: 
Alessio, Davide, kennen wir, wieder mit mehr Haaren, Stephane, Réne und Angelo ( Vater von Alessio )
Bild 3: Gruppenphoto auf dem Grand Saint-Bernard, von links:
Davide, Alessio, Alberto ( Hatte gestern den Unfall, Vater von Davide ), Doggy - musste unbedingt mit drauf, hat sich bis auf die Waden nicht verändert und Angelo
Bild 4: Nachtessen in Bourg-Saint-Pierre mit Paolo

Nach einem herzhaften Nachtessen, mit vieeeel Brot, war bald Bettruhe angesagt. Ausser dass ich wieder einmal einen Kampf mit meinen rosa Kugeln, welche eigentlich in die beiden Gehörgänge müssten, hatte, habe ich ganz gut geschlafen. In de Nacht verlor ich eine Kugel aus den Augen, oder eben aus den Ohren. Das halbe Bett abtasten, brachte nichts, also neue Kugel rein. Da dies ab und zu vorkommt, habe ich, so schlau wie ich bin, immer Reserve neben dem Bett. 🤩 Am Morgen kam dann das gesuchte Kügelchen, gut war keine Kugel mehr, war ziemlich flach 🤣, zum Vorschein.

Nach einen kurzen Frühstück, à la Italienne, Butter, Marmelade, vieeeeel Brot Bohnenschüs, ging es abermals los. Noch die Kontakte austauschen, verabschieden, und auf geht's.
Ich fühlte mich irgendwie leer, war auch nicht sicher bis wohin ich heute laufen will. Aosta bietet sich an, aber sind „nur" 15km und eine Stadt von 35k Einwohnern. Ich liess es auf mich zu kommen und marschierte, eher Lustlos, ja das erste mal auch ein klein wenig demotiviert los. Der Weg war die ersten 7km bis Gignod enorm schön. Es ging die ganze Zeit den Bewässerungskanälen entlang, den sogenannten Ru. War sehr schön, und während den ersten Kilometer besserte sich auch meine Stimmung langsam wieder 😁 manchmal braucht es eben ein bisschen Zeit 🤭 kennt jeder, oder?
In Gignod legte ich bei der Kirche einen Trinkhalt ein.
@Senad: danke! Es gibt Sachen die Teilt man nicht mit all den Wunderlingen da draussen 🤓

Beim Loslaufen bemerkte ich, dass mein Telefon den Track heute gar nicht aufzeichnet. Ou Neii, gibt es ja echt nicht, dachte ich. Da ich für das Aufzeichnen keine Lust hatte zurück zu laufen ( Spass ), fehlt heute ein Stück Weg auf dem Track. Ich habe euch daher ein Bild des ganzen Track aus der Planung beigefügt. (Bild 1 )

Als ich in Aosta einlief, war ich echt überrascht, wie schön die Stadt ist, Wau! Gut bleibe ich hier. Nach meinen routine Arbeiten, habe ich genügend Zeit die schöne Altstadt anzuschauen.
Mein rechter Fuss wird es mir auch danken. Ich weiss, die einten können / wollen es nicht mehr lesen, aber ich teile diese Info dennoch sehr gerne mit denjenigen welche es Interessiert. Seit ein paar Tagen schmerzt mein rechter Vorderfuss. Ich hatte auf dem Camino ungefähr bei gleichem Kilometrstand, ähnliche Probleme. Ich hoffe dass es morgen nochmals besser ist, so dass ich dann ohne grosse Beschwerden wieder längere Etappe, laufen kann.

Heute habe ich ein Zimmer bei den Schwestern des Foyer San Giuseppe. Es ist sehr klein, spartanisch eingerichtet, aber sauber, und ich habe alles was ich brauche - ein Bett!

Ich wünsche euch allen weiterhin einen guten Start in die Woche, machets guet!
Smitty