Freitag, 9. September 2022

39. Etappe von Passo della Cisa nach Pontremoli

Halleluja an alle Wunderdinge die meiner Reise folgen,


Was rauf geht, geht auch wieder runter. Das war das heutige Motto. Nach zwei Tagen Aufstieg ging es mit Smitty nitzi 😊(Bild 1)


Was kommt nach der kürzesten Etappe? Genau, die kürzeste Nacht 🤩🤩 Gestern Abend ging es lustig zu und her, oder wie meine Grossmutter jeweils sagte, „es ging zu und her wie im hölzigen Himmel".
Da waren neben Simone, Gianni und mir, Nicola der Gastgeber, der Koch - weiss den Namen nicht, auch noch  vier Italiener. Fabrizio, Alberto, Marco, sie kamen mit dem Pferd auf den Pass und übernachten im Ostello, die Pferde übrigens auch, nicht drinnen, hinten auf der Weide. Da kam noch Franco, welcher die drei besuchte. Alle vier haben Hände wie Unterteller, da sind meine grad filigran 🤣
(Bild 2: von links: Gianni, Fabrizio, Alberto, Marco , der mit den filigranen Händen und Simone, hinten am Buffet Nicola).
Da die drei Cavalli logischerweise zuerst versorgt werden, gab es für uns um 20h Nachtessen. Das warten hat sich gelohnt, Primi Piatti mit Salami, Coppa, Speck und Käse, Secondi Piatti Polenta eine Art Luganighe in Tomatensauce und Dolci, wieder mal ein Eiskaffee. Das war ein Festmahl, wir haben alles weggeputzt. Ich als erfahrener Train-Koch im Militär, wusste was nachher kommt. Es gab noch dies und das zu trinken, jeder wollte noch eine Runde spendieren……So kam es wie es kommen musste, Spät! Und ihr glaubt es nicht, aber ich war der erste der sich zur Zahnpflege aufmachte 🤣
Nach der kurzen Nacht gab es zwei Kaffe aus dem Lavazza Automat, mhh, einer hätte wohl gereicht, aber über Nacht wird auch Smitty nicht viel schlauer 😂😂
Aber dann gehts los, der Strasse entlang zum Passo della Cisa (Bild 3, auch die Linse hatte noch ein bisschen Nebel)
Auf dem Pass verliess ich die Emilia Romagna, und bin nun in der Toskana. In den nächsten Tagen gibt es einen kurzen Abstecher nach Ligurien.
Aber jetzt mal ab in die Toskana, es geht in einen schönen Buchenwald, sehr mystisch hier zu laufen. Dann ging es flott ein bisschen hoch, ein bisschen mehr runter, wieder hoch, noch ein bisschen mehr runter. Und jetzt kommt das leiden, ja - Smitty, die filigranen Hände helfen hier auch nicht. Ausser beim Beeren pflücken, waren sehr fein, und es hat viele. Ich bin num somit auch unter diese Gilde der Pilger gegangen.

An einem Bach, dem ersten seit langer Zeit mache ich Rast und esse Lunch. Anschliessend wie gewohnt weiter, und es nimmt heute kein Ende. Ich laufe über sehr schöne alte Brücken (Bild 4). Der Weg ist nach wie vor sehr anspruchsvoll, meistens laufe ich auf dem alten Weg. Im Reiseführer steht bis 2000 Jahre alt sei der Abschnitt hier, entsprechend sind die Pflasterungen, manchmal erinnert es mehr an Kneippen als etwas anderes. In der Ortschaft Tapolecca hängen die Trauben sehr tief, Mund auf und sie fallen fast in den Schlund (Bild 5).

Kurz vor vier bin an meinem Etappenziel angekommen, phuu, bin froh habe ich es geschafft. Heute habe ich ein Bett im Benediktiner Kloster, Einzelzimmer, feudal. Klar die Mönche schliefen ja früher nicht im Dormitory 😁

Bin gespannt wann die anderen eintrudeln, Simone und Gianni beissen sicher auch.
Nach dem Check In, laufe ich zu meinen Zimmer, da geht eine Türe auf, wer kommt raus, Karleen. Ou, was ist denn mit dir passiert frage ich?!? Sie ist unter beiden Augen dunkelblau, und neben dem Mund ebenfalls alles Blutunterlaufen und voller Blutergüsse. Sie ja krass aus, sie sei hingefallen, voll auf die Nase. Jetzt kämpfe sie sich zurück.

Ich wünsche euch einen guten Start ins Wochenende und geniesst schon mal den Samstag! Bis morgen, herzlichst euer Smitty