Sonntag, 18. September 2022

46. Etappe von Altopascio nach San Miniato Alto

Ein absolut zufriedenes Hallo und einen schönen Sonntag an meine Freunde,

Heute hatte ich absolutes Prachtswetter zum laufen, oder wie man auch zu sagen pflegt: Heute herrschte Kaiserwetter in der Toskana. Die Gewitter der letzten Tage haben die Luft gereinigt, und es hat merklich abgekühlt. Als ich heute Morgen mein rotes Schneckenhaus umhängte, waren es knapp 10 Grad. Uiii, Smitty muss schon bald die „wullige" fürenäh 🤣 (Bild 1 die Details zur heutigen Etappe).

Gestern Abend machte ich einen Abstecher in eine Trattoria, es gab Nüdeli mit Steinpilzen, und dann…..thäthä thäthä….. ein paniertes Schnitzel (hier heissen die Milanese) mit Kartoffel. Ou fein, natürlich etwas süsses zum Abrunden, nicht den Smitty abrunden 😆, den Gusto vom Schnitzeli…..

Das Hotel in welchem ich logierte war gelinde gesagt echt nicht für viel. Die Bettwäsche und die Tücher waren zumindest sauber, aber der Rest, ich war froh als ich heute morgen die Ruine verlassen konnte. Ich hatte Frühstück mit inbegriffen, ok, nehmen wir etwas. Das Brot und süsses musstest du an der Theke holen, keine Selbstbedienung, es wurde geschöpft, wahrscheinlich damit die Leute nicht zuviel nehmen und zum Beispiel keine Sandwich für später machen 🤔 Es hatte unglaublich viele Leute, krass die Bude läuft, man könnte ev einen oder zwei Euro investieren, würde dem Laden gut tun. Nun gut, mir kann's egal sein, ich komme sicher nie wieder hier her.


Also nicht meckern Smitty, loslaufen. Zügig verliess ich Altopascio, der Himmel stahlblau, keine Wolke nichts (Bild 2 herrliche Morgenstimmung). Bald ging es in den Wald auf breiten schönen Wanderwegen zottelte ich pfeifend immer weiter in den Wald hinein. Ich hörte es schon von Weitem, es ist Jagdzeit, entsprechend knallte und ballerte es um mich herum. Wenn die wirklich immer treffen, dann ist der Wald bald leer, oder sind es womöglich nicht die besten Schützen? Ich traf ein paar Jäger mit ihren Hunden, wau sind die dressiert, die folgen auf Pfiff, die Hunde Leute! Die Jäger hatten entweder ein oranges Käppis oder orange Westen an, mmmh Smitty, braunes Käppi, weisses Hemd und graue Hose 🥵 Gut der Rucksack ist rot, aber reicht das damit ich ungeschoren der Ballerei entkomme? Eine Zeitlang war es echt heftig, ja klar, sie waren nicht an den Wegen, aber ich weiss nicht, man liest ja vieles über ihre Treffsicherheit und dass sie nicht immer das richtige Wild ins Visier nehmen. Die Knallerei nimmt keine Ende, Leute, einfach nicht in meinen Allerwertesten!!!! Alles läuft glatt und die Ballerei wird weniger. Jetzt wieder auf die Natur konzentrieren, ah ein Coniglio welcher sicher auch vor der orangen Gefahr flüchtet. Die Luft reicht unglaublich gut, im Wald zudem nach Hölzern, Kräutern, Pilzen und und, herrlich und zugleich wunderschön (Bild 3 ein Teil des heutigen Weges, und Bild 4 ich laufe immer wieder auf original Wegen aus dem 12 Jahrhundert).
Bald komme ich nach Ponte a Cappiano, hier mache ich Rast und trinke aus meinen Wassertanks, wau, das Wasser ist ja schon fast kalt 🤩 Im Gebäude auf der Brücke ist ein Ostello untergebracht, wäre auch was gewesen…(Bild 5 der Namensgeber der Ortschaft, die Brücke entstand 1550).
Bald kommt eine Pilgerin und fragt nach dem Weg, sie ist aus Holland, und traf gestern Gerben. Dachte er sei viel weiter, ich zeigte ihr den Weg und sie schien ziemlich verunsichert. Sie meinte während unserem Gespräch auch, dass sie sich jeden Tag verlaufe, und gestern mit dem Regen sei ein ganz schlimmer Tag gewesen. Sie folgte meinem Vorschlag, zaghaft zwar, aber es war auf jeden Fall der richtige Weg.
Etwas später nahm auch ich die restlichen Kilometer in Angriff, und näherte mich sukzessive meinem Etappenziel San Miniato Alto (Bild 5 hinter dem Tum, dem Torre di Frederico aus dem Jahr 1218, ist mein Ostello ☺️ )
Die letzten Meter geht es nach oben ich habe eine wunderschöne Sicht in die Weite der Toskana.
San Minalto Alto ist, wie der Name sagt, oben auf dem Hügel, das Städtchen ist sehr schön, viele Kirchen und das Franziskanerkloster (Bild 7, riesig! 
Auf den letzten Metern überholte ich noch einen Pilger aus Frankreich, Bernhard ist mit mir im Zimmer) und zwei Italienern, welche ich gestern schon kurz traf. Sie haben übrigens auch von Gerben und seinem schweren Rucksack erzählt 😆.
Das Ostello ist noch nicht ganz ready, daher erkunde ich mal verschwitzt und gut riechend das Zentrum, ou da, die Pizzen sehen lecker aus, ich genehmige mir ein Stück, bevor es zurück geht und die Routine nach dem Pilgern anfängt 😬

Geniesst den Sonntag und morgen wünsche ich allen einen guten und schönen Start in die neue Arbeitswoche!

Liebe Grüsse euer vollumfänglich glücklicher und zufriedener Smitty aus der Toskana